Die Lutchen-Sage

Die Lutchen sind kleine Wesen, nicht größer als ein Kleinkind, die in Höhlen unter der Erde im Spreewald leben. Und jeder Mensch weiß, ist man immer nett und freundlich zu ihnen, wird man dafür belohnt.

So kam es nun also, dass ein Bauer in der Abenddämmerung mit seinem Pferdefuhrwerk vom Feld bei Lübben auf dem Weg nach Hause war und an den Hartmannsdorfer Bergen vorbeikam. Da standen plötzlich die keinen Lutchen auf der Straße und versperrten ihm den Weg.

Er hielt an und fragte sie: „Lutchen, warum lasst ihr mich nicht weiterfahren?“ Sie sagten, dass sie ihn nicht lange aufhalten wollen, aber ihre kleinen Füße tun weh und er könnte sie doch ein Stück mitnehmen.

Der Bauer wusste natürlich, dass er den Lutchen diesen Wunsch besser nicht abschlagen sollte und freute sich schon auf die Belohnung. So setzte er sie alle auf seinen Wagen und fuhr los.

Nach einer Weile baten die Lutchen ihn, wieder anzuhalten. Sie würden den Rest des Weges auch allein schaffen. Als der Bauer am Wegesrand anhielt, beluden ihm die Lutchen seinen Wagen über und über mit Birkenlaub.

Zum Abschied sagten sie ihm nochmals vielen Dank und wiesen ihn darauf hin, erst am nächsten Morgen nach seiner Belohnung auf den Wagen zu schauen. Der Bauer fuhr weiter Richtung Heimat. Er war jedoch so neugierig, was seine Belohnung ist, dass er, als die Lutchen außer Sichtweite waren, anhielt und sich an dem Birkenlaub zu schaffen machte.

Es durchsuchte den gesamten Wagen und warf das Birkenlaub hinunter. Finden konnte er jedoch nichts. Enttäuscht fuhr der Bauer nach Hause und ärgerte sich sehr über die Lutchen.

Am nächsten Morgen wollte er wieder auf sein Pferdefuhrwerk steigen und aufs Feld hinaus fahren, da sah er etwas auf dem Wagen glitzern. Er stieg ab, um genauer nachzusehen. Da entdeckte er ein Birkenblatt und dieses war aus purem Gold.

Wie bei den Lutchen, so ist es auch bei den Alpakas. Wer lange genug wartet, dem geben die Alpakas das Gold der Inkas - ihr Vlies - woraus man herrliche Sachen herstellen kann.